2G / 3G-Sunset
Einige Kommunikationsanbieter planen die Abschaltung der 2G- oder 3G-Netze, um damit Netzwerkressourcen für die Einführung von 5G freizusetzen. Kunden, die weiterhin von M2M- Dienstleistungen (Machine To Machine), die auf den oben genannten Netzen basieren, profitieren wollen, sind stark betroffen. Dieser Artikel teilt einige Ideen, die Dienstanbieter in Bezug auf die 2G/3G-Netz-Abschaltung (Sunset) und auf den Serviceausbau im Zusammenhang mit dem Internet der Dinge (IoT) in Betracht ziehen können.
Bleiben Sie in Kontakt mit den Netzbetreibern und beginnen Sie frühzeitig
Jedes europäische Land hat seine eigene Migrationsstrategie. Auch innerhalb desselben Netzbetreibers können Unterschiede im Zeitplan festgestellt werden. B2C-Abteilungen haben möglicherweise andere Prioritäten als B2B/M2M oder IoT-Abteilungen. Technische, betriebswirtschaftliche (und manchmal auch politische) Überlegungen sollten vor der Entscheidung einer Netzabschaltung berücksichtigt werden.
Einige Betreiber werden beispielsweise einen 3G-Sunset bevorzugen, um den Sprachdienst über ein grosses Gebiet besser zu gewährleisten (2G-Antennen können in größerem Abstand voneinander aufgestellt werden). Im Falle eines 2G-Shutdowns, bei dem Geräte über ein 2G-Modem kommunizieren, gibt es keine Software-Updates zur Koordinierung der Abschaltung. Der M2M/IoT-Dienstleister muss in diesem Falle den Kauf von speziellen Geräten finanzieren und diese im Rahmen einer grossen Ersatzkampagne verwalten. Das Ganze gestaltet sich im Falle einer 3G-Abschaltung einfacher, da neuere Modems im Allgemeinen eine 2G-Konnektivität beinhalten.
Optimierung bestehender Technologielösungen
SilentSoft betreibt seit 2000 in Europa einen M2M-Service (Machine To Machine). SMS- und GPRS-Dienste wurden sehr frühzeitig mit zufriedenstellender Servicequalität und zu angemessenen Preisen genutzt. Die Einführung von Dual Mode Routern hat es uns ermöglicht, 2G und 3G-Lösungen zu installieren. Für den Fall, dass kein Netzwerk auf dem Heimatmarkt zur Verfügung steht, verwendet SilentSoft einen MVNO (Mobile Virtual Network Operator), um ein Roaming auf nationaler Ebene zu genehmigen. Für Gebiete außerhalb der Schweiz nutzt SilentSoft eine SIM-Karte eines Schweizer Netzbetreibers, um das Roaming im besten verfügbaren Netz zu ermöglichen.
Den Kunden einbeziehen
Die Bereitstellung eines täglichen Services steht im Mittelpunkt der Lizenzvereinbarung von SilentSoft. Allerdings kann kein M2M/IoT-Dienstbetreiber einen fortwährenden Betrieb eines öffentlichen Netzes garantieren, das von einem Drittanbieter bereitgestellt wird. Seit 2017 meistert SilentSoft bereits eine grosse betriebliche Herausforderung. Die gemeinsame Ankündigung der drei Schweizer Netzbetreiber, das 2G-Netz über 2020 hinaus nicht mehr zu garantieren, erfordert, dass wir mehr als 800 Kunden für die Verwaltung von 15.000 2G-Abonnements kontaktieren. SilentSoft hat beschlossen, die im Vorfeld entstehende Kostenbelastung mit den Endkunden zu teilen und im Gegenzug ein Sonderangebot für Folge-Abonnements anzubieten. Der gesamte Prozess zur Aktualisierung des Bestands wird 4 Jahre dauern.
Auswahl der am besten geeigneten Technologiealternative
Drei Aspekte sind zu berücksichtigen: (1) die Netzabdeckung, (2) die Kosten und (3) die Servicequalität
1. SilentSoft betreibt einen Zisternen-Internet-Dienst: StockView. Das Gerät zur Datenübertragung befindet sich oft in einer „deep indoor coverage“-Situation, was bedeutet, dass sich die Kommunikationsvorrichtung entweder unterirdisch oder in einem Keller befindet. Seit 2 Jahren misst SilentSoft die Abdeckung der verschiedenen Netzwerke. Die Ergebnisse zeigen auf, dass es einen Unterschied zwischen der Anzeige des Netzwerkempfängers und der tatsächlich empfangenen Netzwerkebene innerhalb der Nachrichtenstruktur des Kommunikationsgeräts gibt. Die Resultate fallen je nach Technologieanbieter unterschiedlich aus. Prüfungen der Low-Power Netzabdeckung (wie z.B. LoRa) in der Schweiz haben ergeben, dass es eine bessere Netzabdeckung in städtischen als in ländlichen Gebieten gibt. Das mag daran liegen, dass die Kommunikationsbetreiber im Hinblick auf die „Smart Citys“ so viele Nutzungsszenarien wie möglich anbieten wollen.
2. Nach einem Angebotsvergleich von Modems und Sensoren verschiedener Kommunikations- und Technologieanbieter wird deutlich, dass die grössten Gewinne eher bei den Batteriekosten als bei den Telekommunikationskosten liegen. Low-Power-Technologien ermöglichen es, kleinere Batterien mit ähnlicher Lebensdauer im Vergleich zu bestehenden M2M-Lösungen zu verwenden (mehr als 5 Jahre je nach Netzwerk- und Wetterbedingungen).
3. Bei der Servicequalität muss Folgendes berücksichtigt werden: (i) ist der Sensor an eine Vorrichtung angeschlossen, die die Daten aufzeichnet – wir nennen das einen Logger – oder sendet er die letzten Daten zu einem im Vorfeld geplanten Übertragungszeitpunkt, (ii) gibt es ein Fallback-System bei einem vorübergehenden Netzwerkausfall – SilentSoft interpretiert SMS-Nachrichten in Abwesenheit eines GPRS-Netzwerks, und (iii) sollten Netzwerkzugriffsstrategien (übertragene Signalstärke) während eines Betriebs in einem nicht lizenzierten Netzwerk (z.B. LoRa oder Sigfox) überprüft werden.
Die Technologieauswahl hängt von den 5G-Einführungsstrategien der Kommunikationsanbieter ab (diese können im selben europäischen Land von Betreibern zu Betreiber unterschiedlich sein). Low-Power-Netze (NB-IoT, CAT-M, LoRa, Sigfox) werden 2G und 3G über 2025 hinaus ersetzen. Die Vielfalt an Möglichkeiten und Zeitplänen für den technologischen Wandel haben SilentSoft dazu bewegt, Lösungen von Drittanbietern zu integrieren. Dies ermöglicht es uns, mehrere Kombinationen von Nachrichtentechnik zu liefern und somit die beste Servicequalität in allen europäischen Ländern anzubieten. Bislang verwendet SilentSoft neben den bestehenden 2G/3G-Lösungen auch LoRaWAN-Sensoren. Die Integration der kommunizierenden NB-IoT- und Sigfox-Sensoren wird im Jahr 2020 beginnen.
2G/3G-Sunset in Europa
Nachstehend finden Sie unser aktuelles Verständnis vom 2G/3G-Sunset in Europa:
Country | Operator | 2G/3G sunset date* |
Norway | Telia Norge AS | Final 3G shutdown 2021, phasing out starts in 2019 |
Norway | Telenor Norge AS | 2G shutdown 2025, 3G shutdown 2020 |
Sweden | Three | 3G shutdown 2020 |
Sweden | Telenor Sverige AB | 3G shutdown 2020 |
Sweden | Tele2 AB | 3G shutdown 2025 |
Sweden | Telia Company AB | 3G shutdown 2025 |
Denmark | Three | 3G shutdown 2020 |
Netherlands | KPN B.V. | 3G shutdown Jan 2022 |
Germany | Vodafone GmbH | 2G shutdown 2025, 3G shutdown 2020 |
Austria | Three | 3G shutdown 2020 |
Liechtenstein | Telecom Liechtenstein AG | 2G shutdown Jan 2021 |
Switzerland | Swisscom Ltd | 2G shutdown 31.12.2020 |
Switzerland | Sunrise Communications AG | 2G shutdown 31.12.2021 |
Switzerland | Salt | 2G shutdown 31.12.2020 |
United Kingdom | EE Limited | 3G shutdown 2022 |
United Kingdom | Three | 3G shutdown 2020 |
United Kingdom | BT | 3G shutdown 2021 |
Ireland | Three | 3G shutdown 2020 |
Italy | Vodafone Italia S.p.A | 2G shutdown 2025, 3G shutdown 2020 |
Italy | Three | 3G shutdown 2020 |
*Die Informationen sind nicht immer offiziell, einige könnten fehlerhaft sein. Wir würden uns freuen, wenn der Leser uns gegebenenfalls mit Links an offizielle Seiten zu diesem Thema hinweisen. Sie können uns per E-Mail unter info@silentsoft.com erreichen.